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Wie Bullshit Work dein Unternehmen lähmt

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Kennst du diese frustrierenden Arbeitstage, an denen du zwar viel arbeitest, aber kaum etwas schaffst? Anstatt mit deiner eigentlichen Arbeit vorwärtszukommen, musst du dich mit Kleinigkeiten rumschlagen. Das bringt dich immer wieder aus dem Flow.

Typischer Fall von Bullshit Work! Aber was ist das eigentlich und wie entsteht Bullshit Work? Mehr dazu, erfährst du in diesem Artikel.

 

Bullshit Work, was ist das eigentlich?

Vielleicht hast du schonmal von „Bullshit Jobs“ gehört. Dieser Begriff wurde US-Anthropologen David Graeber geprägt und beschreibt die wachsende Anzahl an Jobs, die keinen echten Mehrwert für das Unternehmen oder die Gesellschaft bieten. Mit dieser radikalen These hat Graeber viel Aufmerksamkeit erregt. Dabei argumentiert er, dass die Mitarbeitenden selbst das Gefühl haben, dass ihr Job eigentlich sinnlos ist.

Hast du einen Bullshit Job? Die meisten von uns würden diese Frage wohl verneinen. Das ist verständlich. Wer von uns will sich schon gerne eingestehen, dass der eigene Job vollkommen sinnlos ist. Insbesondere, wenn man sich stark mit diesem identifiziert (oder gar darüber definiert), klingt die These von Graber wie eine gemeine Anschuldigung.

Darum wollen wir hier ein weniger radikales Konzept vorstellen, indem du dich wahrscheinlich schon eher wiederfindest: Auch in euerem Unternehmen passiert jede Menge Bullshit Work!

Natürlich lässt sich auch dieser Begriff flexibel definieren. David Graber zählt dazu beispielweise viele der unzähligen Meetings, an denen wir jede Woche teilnehmen (müssen). Auch das Abarbeiten von Aufgaben zur Erreichung vermeintlich sinnvoller KPIs stellt er in Frage. Frei nach dem Motto: wenn das Messkriterium Bullshit ist, ist auch der Weg dahin nicht wertschöpfend.

Nun wollen wir aber an dieser Stelle nicht pauschal jedem Meeting und jedem KPI seine Daseinsberechtigung absprechen. Darum betrachten wir erstmal Bullshit Work, bei der wir uns alle einig sind:

Mehrarbeit, die eigentlich vermeidbar gewesen wäre.

 

Ein typisches Beispiel, wie Bullshit Work entsteht: Reisekosten einreichen

 

Wahrscheinlich musst auch du hin und wieder deine Reisekosten einreichen und dabei bestimmte Vorlagen und Regeln beachten. Auch wenn dich diese Arbeit nervt, ist dir per se nicht unbedingt Bullshit Work. Immerhin würde dein Unternehmen unnötig viele Steuern zahlen oder sogar rechtliche Probleme bekommen, wenn plötzlich niemand mehr die Reisekosten einreicht.

Trotzdem entsteht bei diesem Prozess, der viele Mitarbeitende im Unternehmen betrifft, eine Menge Bullshit Work. Einige Beteiligte wissen ganz genau, wie die Reisekosten eingereicht werden müssen und worauf sie achten müssen:

  1. Aktuelle Vorlage vom SharePoint öffnen
  2. Unter Berücksichtigung der Reiserichtlinien alle Felder ausfüllen
  3. Alle Belege abfotografieren und als PDF speichern
  4. Ausgefüllte Vorlage & Belege per Mail an die Buchhaltung schicken

So einfach könnte der Prozess ablaufen. Bei einigen Beteiligten sieht der Prozess aber eher so aus:

  1. Veraltete Vorlage vom Desktop öffnen
  2. Reiserichtlinien vergeblich auf Netzlaufwerk suchen
  3. Kollegen fragen und von der Arbeit abhalten
  4. Belege als Foto speichern
  5. Vorlage ausfüllen und abschicken
  6. Genervte Antwort aus der Buchhaltung inkl. aktueller Vorlage erhalten
  7. Vorlage erneut ausfüllen und an Buchhaltung schicken
  8. Rückfrage aus der Buchhaltung bzgl. der fehlenden Belege erhalten
  9. Belege suchen
  10. …..

 

Was passiert hier also?

 

Nicht alle Mitarbeitenden finden die richtigen Infos und Dokumente im richtigen Moment. So passieren Fehler, die wiederum zu Mehrarbeit führen. Wie nervig das ist, kann dir eure Buchhaltung genauer erklären. Denn diese Mehrarbeit entsteht nicht nur einmalig, sondern jeden Monat. So entsteht ganz nebenbei eine Menge Bullshit Work, die eigentlich vermeidbar gewesen wäre. Wahrscheinlich fallen dir noch viele weitere Beispiele aus eurem Arbeitsalltag ein.

Schlechtes Wissensmanagement führt zu Bullshit Work!

Wie viel Zeit verbringt ihr also insgesamt pro Monat mit Bullshit Work? Das ist gar nicht so einfach zu sagen, weil diese Tätigkeiten in der Regel gar nicht ausgewertet werden. Bei einem Unternehmen mit 200 Beschäftigten und jeweils nur (und das ist nicht viel!) einer Stunde Bullshit Work pro Person am Tag, sind das schnell über 4.000 Stunden.

Wahrscheinlich ist die tatsächliche Zahl sogar viel höher. Und so bleibt an vielen Tagen nur das bekannte Gefühl von Bullshit Work: Viel gemacht, aber wenig geschafft.

 

Du willst dein Team von Bullshit Work befreien? Dann Teste doch mal unsere Beta-Version!